Effizienz messen

Mit den vom HPV-Lab als Leihgabe zur Verfügung gestellten Leistungsmesspedalen lässt sich sehr einfach die Effizienz des Mango #417 prüfen.

Randbedingungen

  • Testdatum: 7. Juli 2023, 15:00 bis 17:00
  • Windgeschwindigkeit und -richtung: 10 km/h Ost
  • Temperatur: 27 °C
  • Stecke: flache, vier Kilometer lange Nord-Süd Strecke bei Nienborg, jeweils in beide Richtungen gefahren, Werte gemittelt
  • Gewicht Mango #417: 34 kg fahrbereit einschließlich Flickzeug, Luftpumpe, Proviant, Ersatzschlauch und -mantel, Werkzeug
  • Gewicht Fahrer: 76 kg einschließlich Schuhe und Helm
  • Bereifung: 3 × Schwalbe Kojak 622-35, 7 bar
  • Eine Haube stand für das Mango leider nicht zur Verfügung, aber ein Schaumdeckel.

Antriebsrad, Ritzelpaket und Kettenblatt wurden 37 000 km genutzt, die Kette etwa 15 000 km, die Vorderräder und Reifen sind neu.

Ergebnisse

Vergleichsdaten für Quest mit Haube und Rennrad wurden theoretisch ermittelt. Im Vergleich zum (Theorie-)Quest mit Haube benötigt das Mango Sport mit offener Personenöffnung bei 30 km/h etwa 12 % mehr Leistung und bei 40 km/h 25 % mehr. Der Schaumdeckel reduziert diesen Leistungsmehrbedarf zwischen Quest mit Haube und Mango Sport bei 40 km/h und bei 45 km/h auf unter 10 %.

Fazit

Das der Vergleichsrechnung zugrunde liegende Quest ist mit 32 kg etwa gleich schwer. Durch die längere Verkleidung, die geschlossenen Radkästen und die Haube, sollte das Quest aerodynamisch günstiger sein, als das offen oder mit Schaumdeckel gefahrene Mango #417. Das größere Hinterrad des Quests und das Zwischengetriebe des Mango Sport lassen weitere Effizienzunterschiede zugunsten des Quests erwarten.

Dass sich alle erwartbaren Unterschiede in Summe bei geschlossenem Schaumdeckel auf weniger als 10 % Mehrleistung summieren, finde ich überraschend. Die Effizienzsteigerung durch den Schaumdeckel hätte ich in dieser Größenordnung nicht erwartet, das Ergebnis deckt sich aber mit einem auf YouTube gezeigten Test von Saukki. Saukki zeigt dort, dass ein Schaumdeckel bereits den größten Teil der strömungsmechanischen Verluste der Personenöffnung vermeiden kann.

Weder das Quest, noch das Mango Sport sind aktuelle und auf Geschwindigkeit optimierte Modelle. Bülk, Milan oder Snoek sind durch geringere Querschnittsflächen, größere Hinterräder, geringere Bodenfreiheit, steifere Materialien und Bauweise, geringeres Gewicht und direkte Antriebe noch effizienter.

Bei geringeren Geschwindigkeiten nähert sich aber sogar die Leistungskurve des Rennrades an. Von einer geringeren Antriebsleistung profitiert man also vor allem auf ungestörten Strecken, auf denen die Geschwindigkeit oberhalb von 40 km/h liegen kann und wenn man eine geringere Belüftung unter einer Haube und bei eventuell geschlossenen Fußlöchern in Kauf nimmt.

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